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„Go out and play“

Eine Studie der medizinischen Universität Tianjin (China) konnte belegen, dass unter den untersuchten Schulkindern die Prävalenz von Myopie im Jahr 2020 um das 1,4 – 3fache, im Vergleich zu den 5 Jahren davor, gestiegen ist.

Aber auch bereits vor der Pandemie war ein globaler Trend nach oben zu erkennen. Es ist davon auszugehen, dass im Jahr 2050 50% der Weltbevölkerung kurzsichtig sein werden – dies entspricht einer Verdopplung innerhalb von 50 Jahren.

 

Ursachen von Myopie

Neben einer genetischen Komponente, das Risiko von Kindern myoper Eltern selber eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln, ist um das 3fache höher im Vergleich zu Kindern nicht-myoper Eltern, beeinflußen auch Umweltfaktoren die Entstehung und Entwicklung einer Myopie. Unser Auge ist  evolutionär nicht darauf ausgelegt bei künstlicher Beleuchtung und in Innenräumen im Dauergebrauch zu funktionieren. Genau so gestalten sich jedoch heutzutage überwiegend unsere Arbeitsbedingungen, auch in der Freizeit wenden wir uns zudem vermehrt eher den digitalen Räumen als der Outdoor-Umgebung zu. Gleiches gilt auch bereits für unsere Kinder. Die Nutzung von Handy, Tablet, PC und Spielekonsolen ist für viele alltäglich. So „arbeiten“ die Augen der Kleinsten bereits in Schule und Freizeit zu einem Großteil im Nahbereich und unter künstlicher Beleuchtung.

Fehlende Zeit an der frischen Luft und fehlendes Tageslicht sind jedoch nachweislich eine der Ursachen für das Auftreten einer Myopie im Kindesalter. Tageslicht fördert die Ausschüttung von Dopamin in der Netzhaut des Auges, welches wiederum Augenlängenwachstum und damit das Entstehen von Kurzsichtigkeit verhindert.

Auch langes und ausdauerndes Lesen in der Wachstumsphase bzw. der ausdauernde Blick in die Nähe sollen das Längenwachstum der Augen fördern. Auf diesem Wege versucht das Auge sich den Sehbedingungen im Nahbereich anzupassen.

Besonders Kinder im Vorschulalter, welche eine sogenannte Prä-Myopie zwischen -0,50 dpt bis +0,75dpt, aufweisen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko im weiteren Verlauf des Lebens eine Myopie zu entwickeln.

Ein weiterer Risikofaktor für das Eintreten einer Myopie stellt die ethnische Abstammung dar – besonders Menschen aus dem asiatischen Raum sind hier betroffen.

 

Myopie – Folgen

Prinzipiell ist das Auftreten einer Myopie nicht gefährlich. Jedoch begünstigt eine hohe Myopie das Auftreten von Netzhautdegenerationen und – ablösungen, das Entstehen eines grünen Stars oder auch in seltenen Fällen die Entwicklung einer Makuladegeneration sowie die Neubildung instabiler Blutgefäße. Es drohen irreparable Auswirkungen auf das Sehvermögen.

 

Prävention – gesunde Gewohnheiten entwickeln

  • Ausreichend Zeit im Freien verbringen und aktiv sein

„Go out and play“: Kind bei Spielen auf Klettergerüst

Kinder sollten mindestens zwei Stunden am Tag im Freien verbringen. Je eher diese Maßnahme umgesetzt wird, je jünger also die Kinder sind, umso eher kann das Auftreten einer Kurzsichtigkeit verhindert werden. Mindestens 60 Minuten der im freien verbrachten Zeit sollten außerdem aktiv gestaltet werden. 60 Minuten Bewegung bzw. mindestens 12 000 Schritte sollten am Tag zurückgelegt werden.

  • Ausreichend Pausen einlegen

Auch wenn das ausdauernde Lesen bzw. Naharbeiten wie malen, puzzeln etc. im Verdacht stehen eine Myopisierung hervorzurufen, muss dies nicht bedeuten, dass Kinder diesen Tätigkeiten in der Nähe nicht nachgehen dürfen. Hier ist wichtig, dass ausreichend Pausen eingelegt werden und mit dem Blick in die Ferne zur Entspannung der Augen beigetragen werden kann. Die 20-20-20-Regel besagt, dass nach einem Zeitraum von 20 Minuten für eine Zeitspanne von 20 Sekunden in eine Entfernung von 20m geschaut werden soll.

  • Bildschirmzeiten

Kind bei Lesen am Tablet

Arbeiten bzw. nutzen Kinder Handy, Tablet oder andere Bildschirmformen wird eine zehnminütige Bildschirmpause pro Stunde empfohlen. Im Allgemeinen gestalten sich die Empfehlungen für die am Bildschirm verbrachte Zeit wie folgt:

  • Alter 0 – 18 Monate: keine Bildschirmzeit
  • Alter 18 – 24 Monate: nur unter Beaufsichtigung der Eltern/Erziehungsberechtigten zu pädagogischen, lehrreichen Zwecken
  • Alter 2 -5 Jahre: maximal 1 Stunde pro Wochentag, bis zu maximal je 3 Stunden an Samstagen und Sonntagen
  • Alter 6 und höher: angestrebt werden sollten nicht mehr als 2 Stunden Bildschirm am Tag – es empfiehlt sich ab diesem Alter zusammen mit dem Kind einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu erarbeiten und genügend Zeit für Outdooraktivitäten und auch Schlaf einzuplanen

 

Kinder sollten zudem NICHT mit Handy, Tablet etc. ins Bett gehen – eine Stunde vor dem zu Bett gehen sollten digitale Geräte nicht mehr genutzt werden.

 

Prävention Myopieprogression

Kind beim Augenarzt

Wird bereits im frühen Kindesalter eine Myopie diagnostiziert, können pharmazeutische und optische Maßnahmen, neben den oben aufgeführten Gewohnheiten, das Voranschreiten der Kurzsichtigkeit verlangsamen.

  • Pharmazeutische Prävention

Spezielle Augentropfen können unter regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle bei richtiger Anwendung (1 Tropfen je Auge vor dem zu Bett gehen) die Progression der Myopie abbremsen.

  • Optische Prävention

Mittels spezieller Brillengläser und Kontaktlinsen kann das Voranschreiten der Kurzsichtigkeit ebenfalls erfolgreich verlangsamt werden:

  • Anpassung von Orthokeratologie-Linsen – diese Art von formstabilen Kontaktlinsen wird über Nacht getragen
  • Auch weiche, multifokale Kontaktlinsen konnten in Studien die weitere Entwicklung der Kurzsichtigkeit abmildern
  • Brillengläser, die ein spezielles Glasdesign aufweisen, können ebenfalls die weitere Entwicklung einer Kurzsichtigkeit eindämmen – aktuell in Deutschland zugelassene Brillengläser sind hier die „Miyosmart“-Brillengläser der Firma Hoya sowie die „Stellest“-Brillengläser der Firma Essilor

Es empfiehlt sich, wenn im Rahmen der U-Untersuchungen bis zu diesem Zeitpunkt keine Auffälligkeiten festgestellt wurden, Kinder zwischen dem 30. – 42. Lebensmonat bei einem Augenarzt vorzustellen.

 

Femto-LASIK – Der Tag der Behandlung

Was müssen Sie in Vorbereitung auf den Tag der OP beachten

Besonders wichtig ist das Einhalten der Kontaktlinsenpause. Diese gestaltet sich wie folgt:

  • Weiche Kontaktlinsen: Pause von 14 Tagen vor der OP erforderlich
  • Formstabile Kontaktlinsen: Pause von 6 Wochen vor der OP erforderlich (hier können die ersten 4 Wochen noch mit weichen Kontaktlinsen überbrückt werden – dann ist aber auch hier eine komplette Kontaktlinsenpause von 2 Wochen notwendig)

Im Idealfall kommen Sie am OP-Tag in Begleitung zu uns. Im Anschluss an die Behandlung dürfen Sie kein Fahrzeug steuern, Sie könnten öffentliche Verkehrsmittel nutzen, dies kann sich jedoch als sehr unkomfortabel und unangenehm gestalten. Am schnellsten und angenehmsten kommen Sie mit einer Begleitperson nach Hause. In Köln, Wien und Berlin übernehmen wir Ihre Parkkosten am OP-Tag – sprechen Sie uns gerne an, für welche Parkhäuser dies gilt. Am Folgetag fühlen sich viele unserer Patienten bereits so sicher und kommen mit dem eigenen Fahrzeug zur Nachuntersuchung – alternativ können Sie an diesem Tag aber auch gern die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Sollten Sie eine weitere Anreise haben, vermitteln wir Sie gern an die Hotels, mit denen eine Kooperation besteht.

Da es sich bei der LASIK-Behandlung nicht um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt, können wir Sie für den Tag der OP und den Folgetag nicht krankschreiben, so dass Sie hier unter Umständen Urlaub einplanen sollten.
 

Der Tag der Behandlung

Ist der Tag Ihrer OP gekommen, starten Sie gerne mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Sie müssen nicht nüchtern sein – können normal essen und trinken. Wenn die Nervosität ein Frühstück nicht erlaubt, halten wir für Sie in der Praxis einen gesunden Snack, Obst und auch Nervennahrung bereit, sollte sich doch vor oder nach der Behandlung der Hunger melden. Nehmen Sie Ihre Medikamente wie gewohnt ein – hier ist keine Pause erforderlich, da die Betäubung der Augenoberfläche ausschließlich mit Augentropfen erfolgt.

Bitte verzichten Sie in der Früh auf Make-Up, Cremes, Rasierwasser und Parfüm – dies gilt auch für Ihre Begleitperson, sollte diese Sie in den OP begleiten.
 

In der Praxis

Am Tag Ihrer LASIK-OP heißen unsere Mitarbeiter am Empfang Sie herzlich willkommen, es folgen die allgemeine Voruntersuchung, der Sehtest und die Erhebung spezieller, individueller Messdaten für die OP-Planung. Im Anschluss nehmen sich unsere Operateure für Sie Zeit, besprechen noch offene Fragen und Ängste und untersuchen Ihre Augen. Gerne halten unsere Operateure ein leichtes Beruhigungsmittel für Sie bereit. Nun sind alle Vorbereitungen abgeschlossen. Im nächsten Schritt wird Sie unsere OP-Schwester in den OP begleiten, Sie machen es sich auf der Behandlungsliege bequem und die Augen werden für die Behandlung vorbereitet. Sie werden sich für ca. 15-20 Minuten im OP befinden, wobei die eigentliche Behandlungszeit nur ca. 7 Minuten beträgt. Während der gesamten Zeit im OP können Sie mit uns reden und Fragen stellen, gerne erklären wir Ihnen auch ganz genau was bei jedem Schritt an Ihrem Auge passiert. Ihre Begleitung kann hier auch den kompletten Behandlungsablauf live über einen Bildschirm mitverfolgen.

Ist die Behandlung geschafft – atmen Sie erst einmal tief durch, setzen sich langsam auf und genießen den Moment – denn Sie sehen nun bereits besser als vorher ohne Brille/Kontaktlinsen. Der milchige Schleier, der sich in den nächsten Stunden reduziert, ist ganz normal. Unsere OP-Schwestern begleiten Sie in den Ruheraum, versorgen Sie gern mit unseren Snacks und erklären Ihnen den Tropfplan bis zur Nachuntersuchung am Folgetag. Selbstverständlich bekommen Sie diese Informationen auch zusätzlich in schriftlicher Form von uns ausgehändigt. Nach einer weiteren Nachuntersuchung durch unseren Operateur können Sie sich dann auf den Weg nach Hause begeben. Halten Sie für den Rückweg am besten eine Sonnenbrille bereit, da die Lichtempfindlichkeit nach der Behandlung gesteigert sein kann.

Was Sie zu Hause erwartet

Im besten Fall gönnen Sie sich zu Hause Ruhe. Legen Sie sich hin, schlafen, hören Musik oder einen Podcast – auf Lesen sollten Sie in den ersten Stunden nach dem Eingriff verzichten. Über einen Zeitraum von 4-6 Stunden können die Augen etwas stärker brennen oder tränen oder Sie nehmen ein stärkeres Fremdkörpergefühl wahr. Wir stellen Ihnen für diese Zeit leichte Schmerzmittel zur Verfügung, auch eine Schlaftablette halten wir für Sie bereit. Nach der Behandlung sollte für den restlichen Tag kein Wasser an das Auge gelangen – duschen können Sie am Folgetag wieder wie gewohnt. Verzichten Sie bitte außerdem für den restlichen Tag auf das Rauchen. Reiben Sie ab der Behandlung für eine Woche nicht die Augen – auch auf das Schminken der Augen muss für eine Woche verzichtet werden.

Gerne können Sie am Abend der Behandlung bereits Essen oder ins Kino gehen. Stoßen Sie auch gerne auf Ihre neue Brillenfreiheit und das neue Lebensgefühl an. Starten Sie ab dem Folgetag täglich mit etwas mehr Leichtigkeit in den Tag.

Alternative zur Lesebrille

Zwangsläufig müssen nun Entscheidungen getroffen und auch einige Fragen beantwortet werden: lasse ich mir eine Gleitsichtbrille anfertigen? Vertrage ich diese Art von Brille überhaupt? Kann ich mir vorstellen immer, den ganzen Tag, eine Brille zu tragen? Nehme ich Fern- und Lesebrille doch lieber getrennt? Reicht die Lesebrille auch für den PC?  Wie ist es beim Auto fahren (Tacho, Navigationssystem)? Lege ich mir eine Lesebrille an den Arbeitsplatz und habe eine zweite für zu Hause? Wie ist es dann aber, wenn ich unterwegs bin, sollte ich mir doch lieber auch eine dritte Lesebrille für die Handtasche besorgen? Wenn ich mir eine Gleitsichtbrille anfertigen lasse, brauche ich dann trotzdem eine zusätzliche Lesebrille für mein Hobby (Handwerksarbeiten, Nähen, Tauchen, Segeln, Gartenarbeit etc.)? Wie oft werde ich die Gläser austauschen müssen? Sollte ich vielleicht auch Kontaktlinsen ausprobieren? Komme ich hier aber mit dem Handling zurecht? Wann trage ich dann aber am besten Brille, wann am besten Kontaktlinsen? Und und und…

Glücklicherweise hält die moderne refraktive Chirurgie auch für diesen Moment Behandlungsmöglichkeiten bereit. Sowohl mit einer LASIK-Behandlung als auch mit der Implantation einer Linse kann im Falle der eintretenden oder auch bereits bestehenden Altersweitsichtigkeit mehr Unabhängigkeit von Brille und Kontaktlinsen geschaffen werden.

 

Behandlungsmöglichkeiten der Altersweitsichtigkeit

Monovision

Eine Möglichkeit zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit nennt sich Monovision. Hierbei wird das dominante Auge im beidäugigen Sehen (= Führungsauge) auf die Ferne eingestellt, das nicht dominante Auge (=Begleitauge) erhält eine Korrektur bzw. Einstellung, die das Sehen in die Nähe unterstützt. Welche Entfernung hier genau korrigiert wird, wird anhand der individuellen Patientenbedürfnisse ermittelt. Diese unterschiedliche Korrektur der Augen mag ungewöhnlich klingen, wird aber von den Augen bzw. dem Gehirn sehr gut angenommen und verarbeitet. Aufgrund der so vorliegenden Fern- und Nahkorrektur kann das Sehen deutlich unabhängiger von Brillen und Kontaktlinsen erlebt und Alltag und Freizeit deutlich freier gestaltet werden. Eine leichte Lesebrille kann, je nach Licht- und Umgebungsbedingungen oder Sehaufgabe notwendig werden. Mitunter ist es ratsam, sich für das Autofahren eine Brille in das Auto zu legen.

Eine Monovision kann sowohl im Rahmen einer LASIK- Behandlung als auch einer Linsen-Operation umgesetzt werden. Findet eine Linsen-OP statt, ist davon auszugehen, dass sich die Augen bei intakter Augengesundheit, nach Abschluss der Heilungsphase nicht oder nur geringfügig verändern werden – die angesprochenen, bei seltenen Gelegenheiten notwendigen Lese- und Fernbrillen behalten damit über Jahre die gleiche Korrektur und müssen nicht in regelmäßigen Abständen angepasst werden.

Vorteile Monovision:

  • Deutlich mehr Unabhängigkeit von Fern – und Lesebrille
  • Kann im Rahmen einer LASIK- als auch einer Linsen-OP durchgeführt werden

 

Multifokale Intraokularlinsen

Eine weitere hervorragende sowie sichere Alternative zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit stellt die Implantation multifokale Intraokularlinsen dar. Mit Hilfe dieser Linsen kann das Sehen von 40cm bis in die weite Ferne korrigiert werden. So wird maximale Brillenfreiheit erzielt.  Möglich macht dies das spezielle Design der Linsen, die über mehrere Brennpunkte verfügen. Sie korrigieren die Ferne, den Zwischenbereich und die Nähe. Ausnahmesituationen, in denen unter Umständen eine leichte zusätzliche Lesebrille erforderlich sein kann, stellen Sehaufgaben dar, die innerhalb eines Abstandes von 40cm zum Auge bewältigt werden müssen oder sehr ausdauernde PC-Arbeit. Darüber hinaus genießen Sie Ihren Alltag und Ihre Freizeit von nun an jedoch ohne jeglichen weiteren Korrekturbedarf. Aufgrund der Langlebigkeit der implantierten Intraokularlinse bleibt auch hier das gute Sehen, die einwandfreie Augengesundheit vorausgesetzt, bis zum Lebensende konstant gut.

Vorteile Multifolake Intraokularlinsen

  • Maximale Brillenfreiheit
  • Verhindert das Eintreten eines Grauen Stars im Alter

 

Kontaktlinsenunverträglichkeit

Weiche Kontaktlinsen schmiegen sich mühelos an die Augenoberfläche an. Sie bedecken die Hornhaut, den Limbus (Übergangsbereich zwischen Hornhaut und Lederhaut) und einen kleinen Teil der Bindehaut. Moderne Kontaktlinsenmaterialien und –designs sollen dabei eine ausreichende Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Hornhaut gewährleisten. Je nach Umgebungsbedingungen, Pflegezustand der Linsen, Tragegewohnheiten und Zustand der Augen sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand kann diese Versorgung jedoch eingeschränkt bzw. ungenügend ablaufen.

Auch der Abtransport von Stoffwechselendprodukten unter der Kontaktlinse kann beeinträchtigt werden. Eine Übersäuerung ist dann ursächlich für erste Entzündungserscheinungen, die wiederum die Tränenfilmqualität nachteilig beeinflußen und die Entstehung trockener Augen fördern. Diese Trockenheit wird zunächst eher wahrgenommen, wenn keine Kontaktlinsen getragen werden und der Träger geht fälschlicherweise davon aus, dass das Tragen der Linsen die Trockenheitssymptome eher lindert, wobei die Kontaktlinsen diese sowohl verursacht haben als auch weiterhin fördern. Auf lange Sicht entwickelt sich unbehandelt eine Kontaktlinsenunverträglichkeit.

 

Kontaktlinsenunverträglichkeit: Gerötetes Auge

Folgende Symptome können als erste Anzeichen in diesem Zusammenhang auftreten:

  • Fremdkörpergefühl
  • Brennende und/oder juckende Augen
  • Kratzen
  • Müde oder angestrengte Augen
  • Gerötete Augen

Aber nicht nur der Tragekomfort wird beeinflusst, es ergeben sich auch ernstzunehmende gesundheitliche Auswirkungen auf bzw. für die Augen:

  • Neubildung von Blutgefäßen
  • Gigantopapilläre Bindehautentzündung

Im Zusammenhang mit falscher Handhabung, Pflege und extensiver Tragedauer drohen außerdem:

  • Virale oder bakterielle Hornhautentzündungen
  • Hornhaut- oder Bindehautverletzungen
  • Geschwüre

Eine fachgerechte Anpassung von Kontaktlinsen, fachkundiges Problemmanagement und eigenverantwortliches Handeln hinsichtlich Pflege und Trageverhalten sind in Bezug auf das Tragen von Kontaktlinsen daher unabdingbar. Für den Kontaktlinsenträger bedeutet dies für das tägliche Tragen:

  • Gründliches Waschen der Hände vor dem Ein- und Aussetzen der Kontaktlinsen
  • Eine manuelle Reinigung der Kontaktlinsen bevor die Linsen in die Aufbewahrungs- und Reinigungslösung gegeben werden, entfernt bereits einen Großteil anhaftender Partikelund Verschmutzungen
  • Das verwendete Kontaktlinsenpflegemittel muss zum Material der Kontaktlinsen passen
  • Die verwendete Reinigungs-/Aufbewahrungslösung muss täglich erneuert werden – halten Sie sich hier außerdem an die notwendige Einwirkzeit
  • Der Kontaktlinsenbehälter muss regelmäßig ausgetauscht werden
  • Um die Linsen abzuspülen darf kein Wasser verwendet werden – bitte nutzen Sie hierfür Kochsalzlösung
  • Kontaktlinsenpflegemittel soll nicht über das Ablaufdatum hinaus verwendet werden
  • Die Öffnung des Kontaktlinsenpflegemittels muss keimfrei gehalten werden – es soll kein Kontakt zwischen Augen, Händen oder Kontaktlinse und Öffnung erfolgen
  • Überschreiten Sie nicht das Trageintervall für welches die Linsen ausgewiesen sind – Tageslinsen können einen Tag getragen werden, Monatslinsen einen Monat ab erstmaligen Einsetzen der Linsen usw.
  • Im Falle einer Erkrankung erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem Kontaktlinsenanpasser ob die Kontaktlinsen nach erfolgter Genesung weiterhin getragen werden können oder ausgetauscht werden müssen
  • Die tägliche maximale Tragedauer hängt vom Material der Kontaktlinse ab – auch wenn das Material lange Tragezeiten verspricht, raten Experten dazu Kontaktlinsen nicht länger als 8 Stunden täglich zu tragen

Neben der gewissenhaften Pflege ist für gesundes Tragen von Kontaktlinsen also auch ein ausgewogener zeitlicher Mix bzw. der Wechsel zwischen Kontaktlinse und Brille notwendig. Kontaktlinsen stellen keine 24-Stunden-Lösung für die Korrektur einer Fehlsichtigkeit dar. Streben Sie eine derartige Lösung an, kann eine Femto-LASIK-Behandlung in Betracht gezogen werden.

Sichere Alternative: Femto-LASIK

Kontaktlinsenunverträglichkeit: Sichere Alternative mit Femto-LASIK

Es ist erwiesen, dass die Durchführung einer Femto-LASIK sicherer ist als das Tragen weicher Kontaktlinsen. Eine frühe LASIK-Behandlung kann Schäden, verursacht durch das Tragen von Kontaktlinsen wie z.B. das chronisch trockene Auge, verhindern. Bei der Femto-LASIK handelt es sich um ein extrem sicheres, bewährtes und zuverlässiges Korrekturverfahren – auch implantierbare Kontaktlinsen stellen eine weitere, sichere Korrekturmöglichkeit für Kurz-, Weit- und auch Stabsichtigkeiten dar. Gerne beraten wir Sie dazu genauer telefonisch, per Videocall oder persönlich an einem unserer Standorte in Köln, Berlin oder Wien.

Augenlaser-Mythen

Es gibt keine Langzeiterfahrungen!

FALSCH!

Weltweit wurden mittlerweile bereits mehr als 100 Millionen Augenlaserbehandlungen durchgeführt. Die Femto-LASIK gilt dabei als Gold-Standard und stellt das sicherste und am besten untersuchte Verfahren in der Medizin dar. Eine LASIK-Behandlung setzt sich aus zwei Schritten zusammen: der Keratomileusis und der anschließenden Excimerlaser-Behandlung. Bei der Keratomileusis handelt es sich um eine Schnitttechnik, deren Sicherheit seit mehr als 50 Jahren bekannt ist. Das Modellieren der Hornhaut mittels Excimerlaser wird seit den 80er Jahren durchgeführt und konnte in mehreren, kontrollierten Studien als sicher und präzise bestätigt werden. Die ersten Langzeitstudien wurden zudem bereits 1998 veröffentlicht.

 

Die Behandlung ist schmerzhaft!

FALSCH!

Dank betäubender Augentropfen ist der gesamte Eingriff schmerzfrei. Ein kurzes Druckgefühl kann in dem Moment auftreten, in dem eine dünne Hornhautlamelle (Flap) präpariert wird. Dieses wird erfahrungsgemäß von den Patienten als „eher unangenehm“ aber keinesfalls als schmerzhaft beschrieben. Wer möchte, kann zudem ein leichtes Beruhigungsmittel von uns bekommen. Lässt die Wirkung der betäubenden Augentropfen im Anschluss an die Behandlung nach, kann ein etwas stärkeres Brennen oder Tränen der Augen auftreten. Neben den Augentropfen, die Sie für die Zeit nach der Behandlung erhalten, bekommen Sie auch Schmerztabletten mit auf den Weg, die Sie im Falle eines stärkeren Unwohlseins nutzen können.

 

Nachbehandlungen sind nur schwer möglich bzw. kompliziert!

FALSCH!

Sollten nach der Behandlung Restfehlsichtigkeiten auftreten, können auch diese problemlos nachkorrigiert werden. Die Hornhautlamelle (Flap), die zu Beginn der Erstbehandlung vorbereitet und vorsichtig vom Operateur angehoben wird, kann von einem entsprechend erfahrenen Operateur für die Durchführung einer Nachkorrektur erneut angehoben werden. Es besteht keine Notwendigkeit einen neuen Flap zu präparieren. Hinsichtlich der Stabilität und Widerstandsfähigkeit des Flaps besteht kein Grund zur Sorge. Nach Testung im Windkanal ist die LASIK-Methode u.a. für Jetpiloten der US-Navy und Astronauten der NASA zugelassen. Die Stabilität der Hornhaut ist gewährleistet.

 

Ich bin zu alt für eine LASIK-Behandlung!

FALSCH!

ehr häufig gehen Patienten davon aus, dass sie mit dem Eintreten der Alterssichtigkeit nicht mehr für einen LASIK-Eingriff in Frage kommen. Dies stimmt so nicht. Solange die körpereigene Augenlinse klar ist, spricht nichts gegen eine LASIK-Behandlung. Auch die Alterssichtigkeit kann mit Hilfe einer Monovision korrigiert werden. Hier wird ein Auge für die Ferne korrigiert, während das andere Auge auf nahe Entfernungen eingestellt wird. Die Angewiesenheit auf eine Lesebrille kann so deutlich reduziert werden. Ob eine Monovision für Sie die geeignete Art der Korrektur ist, wird von uns in ausführlichen Voruntersuchungen getestet.

 

Ich bin zu jung für eine LASIK-Behandlung!

FALSCH!

Auch das Gegenteil von „zu alt für die LASIK“ hören wir oft. Viele Patienten berichten uns, dass Ihnen von verschiedenen Seiten dazu geraten wurde, mit einem LASIK-Eingriff bis zum ca. 30. Lebensjahr zu warten. Dies ist jedoch nicht notwendig. Prinzipiell ist eine LASIK-Behandlung ab dem 18. Lebensjahr möglich. sehkraft empfiehlt sogar die LASIK-Behandlung möglichst früh durchzuführen – so kann das Auftreten eines chronisch trockenen Auges, verursacht durch das jahrelange Tragen weicher Kontaktlinsen, verhindert werden. Auch das Fortschreiten der Fehlsichtigkeit wird so eingedämmt. Ein weiterer Vorteil ist außerdem, dass das post-operativ auftretende trockene Augen, bei jüngeren Patienten in der Regel deutlich schwächer ausgeprägt ist.

 

Nach einer LASIK-Behandlung verschlechtert sich das Nachtsehen!

FALSCH!

Dank modernster Lasertechnologie ist das Gegenteil ist der Fall.
Kurzfristig kann unmittelbar nach der Behandlung eine gesteigerte Licht- und Blendempfindlichkeit auftreten, die auch Einfluss auf das Nachtsehen nehmen kann. Ist der Heilungsprozess jedoch abgeschlossen, berichten unsere Patienten, dass sich Nacht- und Kontrastsehen im Gegensatz zum Sehen vor der Behandlung deutlich verbessert haben.

 

Hornhautverkrümmungen können nicht korrigiert werden.

FALSCH!

Bei einer Hornhautverkrümmung handelt es sich, wie bei der Kurz- und Weitsichtigkeit, um eine „normale“ Fehlsichtigkeit. Auch diese kann gelasert werden. Dank der Möglichkeit die Hornhaut im Rahmen einer LASIK-Behandlung punktgenau zu modellieren, stellt die LASIK sogar eine ideale Behandlungsmethode für diese Art der Fehlsichtigkeit dar. Mit den bei uns verwendeten Lasern können wir aktuell Hornhautverkrümmungen bis zu -8.00 dpt korrigieren.

 

Nach einer LASIK-OP muss ich für den Rest meines Lebens Augentropfen nutzen!

FALSCH!

Bei einer post-operativ auftretenden, stärkeren Trockenheitsproblematik handelt es sich um eine temporäre Nebenwirkung der LASIK-Behandlung. Diese kann Sie im Maximalfall 6-8 Monate begleiten. Ein Großteil unserer Patienten nimmt diese Nebenerscheinung über einen deutlich kürzeren Zeitraum wahr. Besonders wichtig ist das regelmäßige Anwenden nachbenetzender Augentropfen in den ersten Wochen und Monaten nach dem Eingriff. Es schadet sicherlich auch nicht, wenn in diesem Zusammenhang zusätzlich bisherige Gewohnheiten (Bildschirmzeiten, Blinzelhäufigkeit, ausreichendes Trinken sowie die Umgebungsbedingungen – Heizungs- und Klimaanlagenluft etc) etwas genauer beurteilt bzw. unter die Lupe genommen werden um auch so auf lange Sicht und unabhängig von der erfolgten Behandlung, den Augen etwas Gutes zu tun.

 

Frauen sollten erst eine Schwangerschaft abwarten!

FALSCH!

Im Rahmen der Schwangerschaft und Stillzeit können hormonbedingt Sehschwankungen und – veränderungen auftreten – in diesem Zeitraum sollte und wird von einer LASIK-Behandlung abgeraten. Besteht in den Jahren vor einer Schwangerschaft der Wunsch nach Brillenfreiheit kann dieser problemlos umgesetzt werden. Sollte darauffolgend zu einem späteren Zeitpunkt nach einer Schwangerschaft eine Nachkorrektur notwendig sein, kann diese bedenkenlos durchgeführt werden. Bei sehkraft ist eine Nachkorrektur bis zu 5 Jahre nach der Behandlung im Preis inkludiert.

 

Ich kann erblinden!

FALSCH!

Wer dies behauptet, spielt bewusst mit einer der Urängste eines Menschen. Glücklicherweise besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Dank modernster Untersuchungsmethoden und Lasertechnologien ist es nicht möglich im Rahmen oder aufgrund einer LASIK-Behandlung zu erblinden.
Bei der LASIK handelt es sich um das sicherste und präziseste Verfahren in der Medizin. Begibt man sich in erfahrene Hände, achtet auf eine entsprechend modern ausgestattete Praxis und hält sich an die Angaben hinsichtlich Tropfplan und Ausfallzeiten nach dem Eingriff gilt die LASIK als 7x sicherer als das Tragen weicher Kontaktlinsen.

 

Augenärzte würden sich selbst nicht lasern lassen!

FALSCH!

Studien aus Amerika zufolge sind 75% der Augenärzte selbst gelasert. Damit ist der Anteil innerhalb der Branche 10x höher als in der Allgemeinbevölkerung. 90% der Augenärzte empfehlen die Behandlung außerdem Freunden und Familie.

Bei sehkraft sind nicht nur die Augenärzte gelasert, auch deren Kinder und der Großteil unserer Mitarbeiter und auch deren Familie und Freunde.

 

Eine LASIK ist deutlich teurer als das Tragen von Brille oder Kontaktlinsen!

FALSCH!

Das Tragen von Brille oder Kontaktlinsen ist auf lange Sicht deutlich teurer im Vergleich zu den Kosten einer LASIK-Behandlung. Die Kosten für das Tragen einer Brille belaufen sich über einen Zeitraum von 30 Jahren auf ca. 8000 EUR. Wer Kontaktlinsen trägt, investiert über den gleichen Zeitraum sogar einen Betrag von ca. 12 000 EUR in die Korrektur seiner Fehlsichtigkeit. (Zu beachten ist auch, dass Kontaktlinsenträger außerdem ca. 75 Tage ihres Lebens mit dem Handling der Kontaktlinsen verbringen.)

 

Absolute Stabilität der Fehlsichtigkeit über einen Zeitraum von 1 Jahr ist unabdingbar!

FALSCH!

Die neusten Studienergebnisse zeigen auf, dass eine LASIK-Behandlung zur Stabilität der Fehlsichtigkeit beiträgt – unabhängig davon ob es vorab Sehschwankungen gab. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt eine Restfehlsichtigkeit auftreten, kann diese nachkorrigiert werden – bei sehkraft ist eine Nachkorrektur kostenfrei über den Zeitraum von 5 Jahren im Preis inkludiert.

 

Meine Werte sind zu hoch für eine LASIK!

FALSCH!

Hinsichtlich der Höhe der zu korrigierenden Werte spielen die verwendete Technologie und die Erfahrung des Operateurs eine große Rolle. Moderne Laser benötigen beispielsweise zur Korrektur von 1 dpt deutlich weniger Gewebeabtrag als ältere Lasersysteme. Es lohnt sich also, sollten Sie vor einigen Jahren als Patient abgelehnt worden sein, sich erneut zu erkundigen. Mit unseren Lasern können wir, in Abhängigkeit von Hornhautdicke und –form, Werte von -12.00 dpt bis +6.00 dpt sowie Hornhautverkrümmungen bis 8.00 dpt korrigieren.

 

Hinter einer LASIK-Behandlung verbirgt sich eine für mich unglaublich aufwendige OP!

FALSCH!

Sie können davon ausgehen, dass Sie, unmittelbar im Anschluss an die Voruntersuchung, nur insgesamt 10-15 Minuten in unserem Behandlungsraum verbringen werden. In dieser Zeit machen Sie es sich auf unserer OP-Liege bequem während wir den Augenbereich desinfizieren und die betäubenden Augentropfen ausreichend Zeit haben um zu wirken. Die Behandlung zur Korrektur der Fehlsichtigkeit nimmt jeweils nur Sekunden in Anspruch. Das Präparieren des Flaps dauert ca. 7 Sekunden pro Auge, die Korrektur der Fehlsichtigkeit dauert pro Dioptrie ca. 1,4 Sekunden. Nach dem vorsichtigen Zurücklegen des Flaps und Aufsetzen einer Schutzkontaktlinse ist die Behandlung auch schon abgeschlossen. Keine aufwendige Narkose, kein Wechsel in spezielle OP-Wäsche – Sie müssen lediglich ein Häubchen aufsetzen und auf das jeweils dargebotene Fixierlicht schauen.
Die Femto-LASIK stellt einen minimal-invasiven Eingriff dar.
Auf eine kurze Kontrolle bei uns im Haus, folgt für Sie eine Erholungsphase von ca. 3-4 Stunden zu Hause. Wer abends direkt ausgehen und seine Freude über das neue, deutliche Sehen ohne Brille oder Kontaktlinsen teilen und erleben möchte, kann dies sehr gern tun.

 

LASIK ist gleich LASIK!

FALSCH!

Zwischen einer LASIK-Behandlung, bei der der Flap noch mittels Präzisionsmesser (Mikrokeratom) präpariert wird und der individuellen Femto-LASIK besteht ein großer Unterschied. Letztere beschreibt das Präparieren des Flaps mittels Laser und eine im Anschluss nach Maß geplante Korrektur der Fehlsichtigkeit. Diese Art der Behandlung gilt heute als Goldstandard in der Refraktivchirurgie.

Pro Sekunde nimmt unser Auge 10 Millionen Informationen auf, die dann an das Gehirn weitergeleitet werden. 200 Farben kann unser Auge unterscheiden. Berücksichtigt man zusätzlich noch unterschiedliche Hell-Dunkel-Abstufungen ergeben sich sogar 200 Millionen Farbtöne die auseinandergehalten werden können. 

Tagtäglich vollbringen unsere Augen Höchstleistungen – unser Sehsinn bzw. Sehsystem ist bis heute vielen Hochleistungskameras überlegen. Wichtig ist dabei, dass unser Auge evolutionär nie darauf ausgelegt war bei künstlicher Beleuchtung und in Innenräumen im Dauergebrauch zu funktionieren. Der Blick in die weite Ferne, frische Luft und viel Tageslicht – das wünschen sich die Augen.

Welche Auswirkungen haben ständige PC/Naharbeit und übermäßige Nutzung digitaler Endgeräte?

Im Home Office bzw. generell beim dauerhaften Arbeiten im Nahbereich nutzen wir unseren Augen nicht in der für sie bestimmten Art und Weise. Der dauerhafte, starre Blick in eine kurze Distanz bedeutet für unsere Augen ständige Anstrengung bzw. ist mit kontinuierlicher Muskelarbeit verbunden. Der Prozess der Akkommodation (Anpassung der Brechkraft des Auges an unterschiedliche Entfernungen) ist im Nahbereich mit der Anspannung des Ziliarmuskels verbunden. Ziliarmuskelkrämpfe aber auch begleitende Fehlstellungen der Augen nach innen (akute konkomitante Esotropien) können die Folge sein. Im Zuge dessen kann verschwommenes oder auch Doppeltsehen auftreten. Besonders bei Kindern- und Jugendlichen besteht die Gefahr der Entstehung oder Zunahme der Kurzsichtigkeit. Weitere Begleiterscheinungen wie: 

  • frühzeitige Ermüdung, 
  • Kopf- und Nackenschmerzen aber auch ein 
  • unangenehmer Druckschmerz in der Stirngegend oder hinter den Augen 

können Anzeichen überanstrengter Augen sein.

Trockene Augen im Home-Office

Ein zusätzliches weit verbreitetes Syndrom ist das Office-Eye-Syndrom. Ungefähr 80% derjenigen, die täglich mehr als 3 Stunden vor dem Bildschirm verbringen, weisen Symptome eines trockenen Auges auf. Hauptursache hierfür stellt eine stark verringerte Lidschlagfrequenz dar. Idealer- bzw. normalerweise blinzeln wir ca. 20-25x pro Minute. Arbeiten wir konzentriert am Bildschirm, scrollen durch Facebook oder Instagram oder lesen einen Text/Buch verringert sich diese Frequenz auf nur noch 1-2x pro Minute und die Augenoberfläche wird trocken. Die Funktion des Lidschlags stellt das regelmäßige Verteilen einer öligen Schutzschicht auf der Augenoberfläche bzw. über dem wässrigen Teil des Tränenfilms dar. Diese Lipidschicht verhindert das frühzeitige Verdunsten der Tränenflüssigkeit. Blinzeln wir zu wenig, verdunstet also die Tränenflüssigkeit und das Auge wird trocken. 

Weitere Einflussfaktoren stellen das Tragen von Kontaktlinsen sowie die Umgebungsbedingungen dar – Klimaanlagen- oder Heizungsluft, Zugluft oder Feinstaub trocknen die Luft zusätzlich aus und begünstigen die lästigen Trockenheitssymptome. Diese können sich auf vielfältige Art und Weise gestalten: 

  • Tränende Augen 
  • Fremdkörper- oder Sandkorngefühl 
  • Verschwommenes Sehen oder eine schwankende Sehleistung 
  • Ermüdung 
  • Brennende oder juckende Augen 
  • Gerötete Augen

Zudem können chronische Binde- und Hornhautentzündungen auftreten.

Was können Sie nun für Ihre Augen tun?

Ausreichend Trinken

Es klingt und ist eigentlich doch recht einfach, doch die Umsetzung fällt Vielen von uns schwer. Erinnern Sie sich an das regelmäßige und häufige Blinzeln. Eine gesunde Ernährung und ausreichendes Trinken tragen zudem zur Gesunderhaltung Ihrer Augen bei. Beobachten Sie die aufgelisteten Trockenheitssymptome, können diese Anzeichen einer Dehydrierung des Körpers sein. Nehmen Sie daher Wasser und ungesüßte Tees in ausreichendem Maße (2-3 Liter) und kontinuierlich über den Tag verteilt zu sich.

Arbeitsumgebung verbessern 

Auch Ihre Arbeitsumgebung sollten Sie, speziell im Home Office, etwas genauer unter die Lupe nehmen. Wie gestaltet sich die Raumluft? Unter Umständen kann ein Luftbefeuchter die Qualität der Raumluft deutlich verbessern. Wie groß ist außerdem Ihr Bildschirm und wie gestalten sich die Lichtverhältnisse? Arbeiten Sie bei diffuser Beleuchtung mit entsprechend hoher Leuchtdichte (400-500Lux)? Punktuelle Lichtquellen wie eine Schreibtischlampe oder die Deckenlampe, die ungewünschte Reflexionen oder auch Schatten auf der Arbeitsfläche hervorrufen, geben oft nicht die erforderliche gleichmäßige Ausleuchtung des Arbeitsbereiches her. In Verbindung mit kleineren Bildschirmen begünstigt dies die weitere Reduzierung des Abstandes zum PC oder Schriftstück und die Anstrengung der Augen steigt.

Gute Körperhaltung

Achten Sie auf eine gute Körperhaltung mit geradem Rücken und auf dem Boden abgestellten Beinen. Allgemein sollten Ihr Schreibtisch und der Schreibtischstuhl ein angenehmes, bequemes Arbeiten ermöglichen. Achten Sie darauf einen Abstand von mindestens 40 cm zu einem Schriftstück einzuhalten. 

Augen im Home-Office: Pausen machen

Regelmäßige Pause mit der 20-20-20 Regel

Machen Sie regelmäßig PAUSEN um die Augen zu entspannen. Hierbei orientiert man sich am Besten an der 20-20-20 Regel: Schauen Sie alle 20 Minuten für 20 Sekunden in eine Entfernung von 20m. Bewegen Sie sich und Ihre Augen, ändern die Blickrichtung weg vom PC bzw. Schreibtisch oder stellen Sie sich bei geschlossenen Augen einen Sonnenuntergang am Meer vor – auch dies sorgt für ein kurzzeitiges Gefühl von Weite und damit für Entspannung der Augen.

Augentropfen verwenden

Auch Augentropfen können genutzt werden um Trockenheitssymptome der Augen zu lindern. Hierbei ist zu beachten, dass diese keine Konservierungsmittel enthalten sollten, um eine Gewöhnung der Augen an die Tropfen zu verhindern. Zur Entspannung der Augen und Linderung von trockenheitsbedingten Beschwerden kann auch eine regelmäßige Lidrandpflege beitragen. Hierfür werden die Augen für eine kurze Zeit mit warmen Kompressen bedeckt und im Anschluss vorsichtig massiert um mögliche Verstopfungen der Lidranddrüsen aufzulösen.

Augen im Home-Office: An frische Luft gehen

Tageslicht und frische Luft 

Auch außerhalb der Arbeit können Sie auf einfache Art und Weise zur Gesunderhaltung Ihrer Augen beitragen. Achten Sie in Ihrer Freizeit und in längeren Pausenzeiten auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien. Nutzen Sie Pausen und die Freizeit um an die frische Luft zu gehen, ins Tageslicht, bewegen Sie die Augen und bieten Sie Ihnen wechselnde Entfernungen in die Sie schauen. Auch der Besuch beim Augenarzt sollte regelmäßig bzw. besonders dann am Programm stehen, wenn die hier beschriebenen Unterstützungsmöglichkeiten der Augen keine dauerhafte Verbesserung von Symptomen herbeiführen.

E-EYE-Behandlung

sehkraft steht beispielsweise seit 2017 mit der E-Eye-Behandlung eine Methode zur Verfügung die erstmalig die Ursache und nicht nur die Symptome eines trockenen Auges bekämpft. Neben den bereits aufgeführten Gründen liegt in einer Vielzahl der Fälle eine Meibomdrüsen-Dysfunktion der Trockenheit der Augen zugrunde. Die Meibomdrüsen befinden sich am Rand der Augenlider und produzieren ein lipidhaltiges Sekret, welches zur Stabilität des Tränenfilms beiträgt. Besteht hier eine Störung, kann mit Hilfe von perfekt kalibrierten und homogenen Lichtpuls-Frequenzen, positioniert in der Zone unter den Augen, eine Reaktivierung der Meibomdrüsen erfolgen, die Qualität des abgegebenen Drüsensekrets verbessert sich und der Tränenfilm wird wieder stabilisiert. Um eine dauerhafte Verbesserung zu erzielen sind 3-4 Einzelsitzungen notwendig. Jede einzelne Sitzung nimmt jeweils nur circa 5 Minuten Zeit in Anspruch. Es bestehen keine Nebenwirkungen, selten kann die Haut eine kurzzeitige Reizung/Rötung unmittelbar nach der Behandlung aufweisen. Melden Sie sich gerne bei uns und vereinbaren einen Termin. Die E-Eye-Behandlung eignet sich prinzipiell für jeden Patienten, der unter trockenen Augen leidet und kann auch vorbeugend durchgeführt werden. Gerne machen wir uns in einer individuellen Voruntersuchung ein genaues Bild von Ihren Augen.