Neue Ansätzeund unsere Meinung dazu

Nachdem die vergangenen Jahre mit neuartigen Premiumlinsen drastische Neuerungen gebracht haben, gibt es aktuell nichts wirklich Neues in diesem Bereich.

SMILE oder FLEX

SMILE, oder auch FLEX oder All-Femto-LASIK ReLEx® genannt, ist eine Methode zur Korrektur der Fehlsichtigkeit, die seit ca. 8 Jahren mit bisher relativ geringen weltweiten Behandlungszahlen (im Vergleich zu 100 Millionen LASIK Behandlungen) angewendet wird.

Aktuell kann damit Kurzsichtigkeit bis -10 Dioptrien korrigiert werden. Die Korrektur von Weitsichtigkeit und niedriger Kurzsichtigkeit sind bisher mit diesem Verfahren nicht möglich. Nachkorrekturen gestalten sich schwierig, da es sich hier typischerweise um geringe Korrekturen handelt, für die das Smile Verfahren nicht geeignet ist. Hier bleibt nur die (schwierige) Umwandlung in eine LASIK oder die veraltete Methode der PRK.

Bei der Smile-Methode wird mit einem Femtosekundenlaser (Infrarotlaser) durch die Kombination von 2 Schnitten in unterschiedlichen Tiefen der Hornhaut und einem 3. Verbindungsschnitt eine linsenförmige Lamelle (Lentikel) geschaffen. Dieser Lentikel wird dann durch einen relativ kleinen Einschnitt an seiner Ober- und Unterseite innerhalb der Hornhaut vom Chirurgen freipräpariert und anschließend aus dieser Eröffnung herausgezogen. Die Form des Lentikels wird so berechnet, dass sie die vorhandene Fehlsichtigkeit korrigieren soll. Dies geschieht den veröffentlichten Studienergebnissen zufolge mit einer recht guten Vorhersagbarkeit.

Kritisch ist, dass der Patient, anders als bei der modernen Femto-LASIK, für die optimale Zentrierung der Behandlung selbst verantwortlich ist. Schaut er beim Ansaugvorgang nicht perfekt mittig auf das Zentrierlicht, ist auch die resultierende optische Zone dezentriert und kann in der Dämmerung und beim Kontrastsehen unerwünschte optische Phänomene hervorrufen. Durch das geringe Fixierungsvakuum kann es außerdem zu plötzlichen Saugverlusten kommen, die eine Abbruch der Behandlung nach sich ziehen können.

Der wesentliche und entscheidende Unterschied zur Femto-LASIK besteht aber darin, dass es aus technischen Gründen nicht möglich ist optische Fehler höherer Ordnung bei der Behandlung gezielt mit zu berücksichtigen. Das bedeutet, das weder eine wellenfrontgeführte Behandlung noch z.B. eine topographiegeführte Behandlung möglich ist. Beide Methoden sind aber seit mehr als 10 Jahren wesentlicher Bestandteil der LASIK und haben, wie bei den FDA Zulassungen der WaveLight Laser belegt, die Ergebnisqualität noch einmal deutlich verbessert.

Folgende Nachteile bereiten der Methode Probleme:

  • Komplikationen bei der Lentikelentfernung können zu deutlichen Verzerrungen der Hornhautoberfläche führen und sind nur schwierig zu beheben
  • die Zeit bis zu der die volle Sehschärfe wieder erreicht wird ist wegen der deutlich raueren inneren Schnittflächen wesentlich länger als bei der LASIK und kann Wochen betragen
  • Korrekturen kleiner Restfehlsichtigkeiten sind komplex und können nur mit einer zusätzlichen PRK oder LASIK erreicht werden. Meist wird deshalb davon abgeraten
  • Patient ist für die Zentrierung verantwortlich

Fazit

Matthias Maus: "Die Femto-LASIK als der Goldstandard erlaubt eine höchstmögliche Individualisierung der Behandlung indem sie auf die optischen Fehler des Auges sehr detailliert eingeht (alle optischen Fehler können bis auf 1/100 Dioptrie genau korrigiert werden), während bei der SMILE Methode nur die Fehsichtigkeit anhand der Brillenwerte korrigiert werden kann.

Unserer Meinung nach hat diese Einschränkung einen deutlichen Einfluss auf die Ergebnisqualität.

Daher kommt diese Behandlungsmethode für uns zurzeit nicht infrage."